Die Kirchengemeinde Gefell

Im Dreiländereck von Sachsen-Bayern-Thüringen liegt Gefell, schon frühzeitig ein wirtschaftliches und kirchliches Zentrum an der einstigen Handelsstraße Nürnberg-Schleiz-Leipzig. Ursprünglich zum Bistum Bamberg gehörend, war Gefell eine Filialkirche der Lorenzkirche in Hof, dann selbständige Pfarrei und Mutterkirche für die gesamte Gegend (Filialkirchen u.a. Töpen und Hirschberg).

 

Bereits 1322 wird sie urkundlich als Kirche „Unserer lieben Frauen“ erwähnt. Selbst die Wallfahrtskirche in Arlas bei Blankenberg wurde anfänglich von Gefell aus verwaltet.

Der mächtige Kirchturm stammt noch aus der Entstehungszeit einer ersten romanischen Kirche aus dem 12. Jhdt.. Die spätere gotische Kirche stand bis 1799 und beherbergte wertvolles Inventar, welches heute noch teilweise erhalten ist. So sind noch Figuren des spätgotischen Flügelaltars, der Renaissance-Taufsteines und der Taufengel erhalten. Die heutige Kirche wurde im klassizistischen Stil in den Jahren 1802-04 erbaut. Die Trampeli- Orgel aus dem Jahre 1807 ist nahezu original erhalten. Sie besitzt 24 Register, verteilt auf 2 Manuale und Pedal. (Restaurierung 1996-99 Fa. Rösel&Hercher, 2006 Restaurierung der Windladen durch Orgelbau Waltershausen)

 

Die folgende Chronologie mag die (Bau)-Geschichte unserer Stadtkirche verdeutlichen:

 

Die Friedhofskirche St. Trinitatis

 

Der alte Friedhof befand sich am heutigen Kirchberg um die alte Stadtkirche gelegen. Aus Platzgründen wurde 1611 der neue Friedhof errichtet, 1617 eine Kapelle erbaut, die Gottesackerkirche zur „Heiligen Dreifaltigkeit“. Nach Baufälligkeit im Jahre 1856 und umfassenden Reparaturen wurde sie 1865 wieder eingeweiht. Zu DDR-Zeiten ging dann die Friedhofskirche in den Besitz der Stadt Gefell über. Ebenfalls in diese Zeit fällt der Einbau von zwei Glasbetonfenstern, die auf Abendmahl und Taufe verweisen. Die Kirche wurde damals auch als Winterkirche genutzt. In den Jahren 2010/11 erfolgte eine umfassende Renovierung der Kirche.

 

Quellen: W. Rauh, „Aus dem Leben einer kleinen Stadt“

Pfarrarchiv Gefell

Fotos: Günter Widiger